Wie man 2023 gratuliert(e)

Es ist wieder allerhöchste Zeit für die Geburtstagsstatistik. Wie in jedem Jahr gab es auch diesmal einige Besonderheiten, manche Menschen werden durch diese Statistik in ihrer Kreativität angespornt, was mich sehr freut. Diesmal wirkt sich diese Kreativität sogar direkt auf die nackten Zahlen aus:

Neu also: Spam, und zwar dominierend viel Spam… Wie dieser ganze Spam in die Statistik kam, dazu unten mehr, zunächst sind hier die Spam-bereinigten Zahlen:

In diesem Jahr gab es einen erfreulich hohen Anteil an persönlichen Gratulationen. Grund war neben einem recht normalen Arbeitstag die kleine abendliche Geburtstagsfeierei. Schön war’s!

Hier die Daten im Zeitverlauf:

Dazu gibt es fast nichts zu sagen, es sind keine großen Verschiebungen zu beobachten. Twitter ist weg, bin gespannt, ob das so bleibt. Die von mir bisher so geliebte Plattform hat auch bei mir deutlich an Sympathien eingebüßt. Auch Instagram ist als direkte Kommunikationsplattform verschwunden, sie funktioniert aber auch sonst in meinem Leben nur noch über Stories, die von mir präferierte Timeline finde ich nicht mehr zu gebrauchen. Das Telegramm (nicht zu verwechseln mit Telegram) wird nicht mehr zurückkommen, es wurde Ende 2022 von der Post eingestellt.

Ins Zeug gelegt hat sich Communi. Ich zitiere:

„Haha, eventuell habe ich dem Team Bescheid gegeben, dass du Geburtstag hast :)“

Ein nicht näher benanntes Communi-Vorstandsmitglied.

Nachdem ich alle Gratulant:innen von Communi persönlich kenne hab ich mich über jeden Glückwunsch davon gefreut. Und sie haben es geschafft, einen kleinen, aber doch beachtlichen Balken zu erzeugen. Win-Win.

Weitere Beobachtungen 2023:

  • Die Ameisen, die letztes Jahr uneingeladen in großer Zahl erschienen sind, waren nur noch vereinzelt da.
  • Das Fax stirbt nicht aus. Also jedenfalls dieses eine Fax nicht. Im letzten Jahr gab’s ne Fax-Twitter-Connection, in diesem Jahr enthielt das Fax einen QR-Code, mit dem es weiterging. Das Fax geht mit der Zeit.
  • Zum Spam: Im letzten Jahr gab es einen Brief, im Brief war ein QR-Code, der zu einem sehr aufwendig und liebevoll gestalteten Video führt. Von eben diesen Absendern kam 2020 auch das Telegramm und in diesem Jahr ein Paket. In dem Paket waren:
    • Ein Geschenk
    • Noch ein Geschenk, und zwar zwei originale Spam-Dosen! An deren Verzehr haben wir uns aber noch nicht herangetraut…
    • Postkarten. Viele Postkarten. Sehr viele Postkarten. Sehr viele Postkarten, die hinten bunt mit „SPAM“ bedruckt waren (siehe unten)! In der Summe waren es über 250 Stück…
    • Eine der Postkarten enthielt ein Rätsel, zu dessen Lösung ich alle Postkarten genau inspizieren musste. Das Rätsel konnte ich nach nur wenigen Stunden Arbeit Spaß erfolgreich lösen und habe damit bei einem bald stattfindenden Alumni-Treffen ein Freigetränk gewonnen. Aus dieser Ecke weht also der Wind.
Spam, sortiert, gezählt, gelöst, gelöscht.

Spam. Sortiert, gezählt, gelöst, gelöscht.

Dem Älterwerden kann ich ehrlich gesagt nicht all zu viel abgewinnen, dem Geburtstaghaben dagegen durchaus. Vor allem, wenn das begleitet wird durch viele herzliche und kreative Grüße von vielen lieben Menschen. Bussi und bis nächstes Jahr!

UPDATE

Das gibt es doch gar nicht, mir sind tatsächlich Gratulationen auf BeReal durchgerutscht. Und das, obwohl das gerade mein absolutes Lieblingsnetzwerk ist und ich sehr hoffe, dass gekommen ist, um zu bleiben! Es macht so vieles richtig, was bei anderen Netzwerken mindestens problematisch ist. Daher habe ich alle Grafiken oben aktualisiert in der Hoffnung, dass es nicht als One-Hit-Wonder in die Geschichte eingehen wird.

DALL·E 2022-12-21 15.46.15 - a blue bird fighting with a mastodon

Fediverse / ActivityPub / Mastodon / Pixelfed / …

Viel wird in diesen Tagen geschrieben über Twitter und den ganzen Elon Musk-Irrsinn, viel wird diskutiert über die problematischen Seiten zentraler Kommunikationsinfrastruktur in den Händen von mächtigen Privatpersonen. Da ist es nicht nötig, dass ich – ganz im Sinne von „Es wurde bereits alles gesagt, aber noch nicht von jedem“ – hier das Thema inhaltlich nochmal vertiefe. Mit diesem Post will ich vor allem meine (zugegeben noch sehr überschaubaren) Fediverse-Links sammeln, die für die Leute interessant sind, die sich für mich interessieren. Here we go:

  • @dasaweb@wue.social Das ist der Link zu meinem Mastodon-Profil. Ich war vorher auf der beliebten Instanz mastodon.social, an der es an sich auch nichts auszusetzen gibt; allerdings ist mir die Idee der Dezentralität wichtig, daher bin ich unlängst zu wue.social gewechselt. Eine kleine und lokale Instanz, bei der die lokale Timeline dann auch wirklich eine geographische und keine inhaltliche Lokalität abbildet. Die „lokale Timeline“ ist die Sammlung der Inhalte, die Leute auf genau dieser Instanz auch posten. Außerdem wird die Instanz von Ralf gehostet, und Vertrauen zum Hoster ist immer eine gute Sache, siehe die aktuellen Twitter-Debatten… Im Moment ist die Instanz noch so überschaubar, dass Moderation kaum nötig und die Finanzierung auch privat machbar ist. Ralfs gute Gedanken dazu findet man in einem Post von ihm auf dem Würzblog.
  • @dasaweb@pixelfed.de Mein Pixelfed-Account. Pixelfed funktioniert wie Instagram, nur eben dezentralisiert und natürlich über das ActivityPub-Protokoll, genau wie Mastodon und alles andere im Fediverse auch. Zugegeben, hier ist noch gar nichts los, bisher habe ich dort nur zwei Testfotos und bin nicht vernetzt. Aber vielleicht werde ich meine Liebe zu Fotos dort wieder ausleben, Instagram ist für mich aktuell leider nur noch eine Plattform für Stories. In der Diskussion um Twitter und Mastodon verstehe ich, dass Mastodon konzeptionell hier und da Schwierigkeiten hat; bei Instagram vs. Pixelfed sehe ich die tatsächlich viel weniger, denn da geht es (jedenfalls in meinem Nutzungsverhalten) doch viel mehr um ein persönliches Netzwerk und weniger um globale Debatten. Wir werden sehen.
  • @dasaweb@dasaweb.de Unter diesem Link kann man den Inhalten dieses Blogs hier im Fediverse folgen. Einfach @dasaweb in die Suche z.B. bei Mastodon eingeben und folgen. Möglich ist das durch die ActivityPub-Erweiterung von Matthias Pfefferle für WordPress. Feine Sache. Generell mag ich die Idee, vorhandene Plattformen ActivityPub-fähig zu machen.

Nachdem jetzt so häufig die Begriffe „Fediverse“ und „ActivityPub“ gefallen sind verlinke ich dazu doch noch ein kurzes Video, falls das jemandem gar nichts sagt. Ist schon etwas älter, was ich ganz gut finde, weil es dadurch nicht von den aktuellen Debatten überlagert ist:

Ich bin gespannt, wie das alles weiter geht. Mein Optimismus, dass Fediverse-Angebote bisherige Social-Media-Diensten den Rang ablaufen werden hält sich in Grenzen. Aber ich bedauere das, weil ich der Meinung bin, dass die nicht zu leugnenden aktuellen Nachteile (Bsp.: keine globale Suche bei Mastodon) keine Rolle spielen sollten gegenüber den Problemen, die wir uns gesellschaftlich und politisch in den letzten Jahren mit Diensten wie Facebook und Twitter eingehandelt haben. Das größte Problem für einen Wandel scheint mir die Trägheit der Masse zu sein, und dagegen kann ich als Physiker nun wahrlich nichts sagen…

„Math Lady Hazel“ bringt dir Mathe-Liebe

Ich bin im Urlaub, und hier sind Natur, Sommer, Sonne, Meer, Wasser, Gezeiten, so Dinge eben. Sehr schön das alles! Fast so schön wie Mathe. Z.B. die Mathe, die „Math Lady Hazel 🇦🇷“ auf Twitter sammelt und zeigt. Habe ich heute (durch ihn hier) entdeckt, und es hat mir mindestens so viel Freude bereitet wie das Baden im Meer. (Der letzte Satz relativiert sich, wenn man weiß, wie viel Freude mir Baden in einem Meer bereitet, welches nicht gerade durch Badewannentemperatur glänzt.)

Diese Freude muss geteilt werden, daher hier für euch als kleiner Beitrag zur guten Laune ein unsortiertes Sammelsurium von (nicht nur) mathematischen Schönheiten:

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Noten für Tante Schinni

„Tante Schinni“ ist gestorben. Sie war weder meine Tante, noch hieß sie Schinni, aber das tut eigentlich nichts zur Sache. Jedenfalls meldete sich zu diesem Anlass die sangesfreudige Verwandtschaft mit der Frage, ob es möglich sei, den Choral „Hier hast du meine beiden Hände“ etwas tiefer zu setzen, das C-Dur sei doch etwas hoch für den Onkelchor:

Wenn solche Fragen kommen ist es wichtig, keine Zweifel über die eigene Kompetenz aufkommen zu lassen. Auch dann nicht, wenn man in diesem Moment noch keine Ahnung hat, wie man das Problem genau lösen will. Über das Ob braucht man allerdings Gewissheit. Zur Not setze ich das mit der Hand tiefer, mit Notenpapier und Bleistift, das sei kein Problem. Das letzte Mal, als ich so etwas gemacht habe, hatte ich noch gekauftes Notenpapier, aber Notenpapier sollte man ja mittlerweile auch einfach zum Ausdrucken in diesem Internet finden.

Vielleicht könnte man in diesem Internet aber auch Programme zum Setzen von Noten finden, dachte ich mir, und ich konnte es nicht lassen. Nur ganz kurz mal googlen, ganz kurz. Ich erinnerte mich, vor 20-25 Jahren mal ein Programm gehabt zu haben, mit dem das Setzen von Noten mehr schlecht als recht ging. Erster sinnvoller Suchtreffer: MuseScore. Einfach mal heruntergeladen, installiert, MIDI-Keyboardchen dran (auf Verdacht, wäre ja nice) und gestartet.

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Wie man 2022 gratuliert(e)

Hallo Geburtstagsstatistik, fast hätte ich dich vergessen. Die Datenerhebung am Geburtstag lief noch routiniert, danach war dann dies und das. Und dies. Und das. Zwischen Datenerhebung und heute liegen genau 3 Monate. Trauriger Rekord. Wird also allerhöchste Zeit, ein paar Gedanken festzuhalten, bevor die Erinnerung komplett verblasst.

Die Torte der Anteile, Mahlzeit:

Schwergewichte bleiben weiterhin WhatsApp und Facebook. Ist so, kann man finden wie man will. Zum Zeitverlauf (in dem Daten vom letzten Jahr noch korrigiert wurden):

Einzige nennenswerte Beobachtung aus dem Zeitverlauf ist die singuläre Markierung des ersten Corona-Jahres durch Zoom. Irgendwie schön, dass sich das nicht fortgesetzt hat, auch wenn mit der Pandemie längst nicht alles gut ist, so war der diesjährige Geburtstag diesbezüglich  doch erfrischend normal.

Was sonst noch erwähnenswert war am 2022er Geburtstag:

  • Ameisen: Eingeladen waren sie nicht, gekommen sind sie in Scharen. Am Tag vorher waren schon ein paar da, vermutlich um die Lage zu sondieren. Morgens standen sie dann pünktlich auf der Matte bzw. in der Küche. Hätten ja wenigstens ein Ständchen singen oder sich irgendwie nützlich machen können, sind doch angeblich so fleißig, diese Tierchen. Waren aber doch nur zum Feiern da.
  • Ständchen: Ein Ständchen gab es trotzdem, wenn auch nicht von dem Ameisen, so doch von einer Gästin. Und zwar mit einer Otamatone. Ich verlinke das mal für den Fall, dass du nicht weißt, was das ist. Das Ständchen kannst du dir ungefähr so vorstellen:

  • Noch ein Ständchen: Neben dem Otamatone-Live-Ständchen gab es auch noch ein selbst eingespieltes Gitarren-„Happy Birthday“ per WhatsApp:
  • Zeichnung: Außerdem eine „Happy Birthday“-Zeichnung per Signal. Nice.
  • Törtchen: Jemand hat mir ein kleines Törtchen mit einer Kerze und einem Zettel auf den Schreibtisch gelegt. Volltreffer!
  • Fax: Seit Jahren gibt es ein Fax. Diesmal war es ein Fax-Twitter-Zwitter. Inhalt:
  • QR-Film: In der Post war ein Brief. Ein Brief! In dem Brief unter anderem ein QR-Code, hinter dem sich ein Video versteckt hatte. Ein Video mit Bildern eine langen gemeinsamen Geschichte. Wow. Da hat sich jemand so richtig reingehängt. Das Video ist mir zu privat, um das hier zu zeigen. Hatte ich schon „wow“ geschrieben?

Danke an alle, die zu dieser Liste und damit zu meiner Geburtstagfreude beigetragen haben! So viel Liebe, da will ich auch wegen der ausgebliebenen Überweisung (siehe letztes Jahr) nicht weiter lamentieren…

Apropos Liebe: Davon hat diese Blog hier in der Vergangenheit definitiv mehr abbekommen als aktuell. Aber tot ist es nicht. Auch wenn jetzt zum ersten Mal zwei Geburtstagsstatistiken aufeinander folgten. Meine Ambitionen, daraus nicht drei in Folge werden zu lassen halten sich aktuell in Grenzen. Aber wer weiß das schon. Stay tuned!

Wie man 2021 gratuliert

Viel gibt es nicht zu sagen zu meinem 2. Corona-Geburtstag. Hätte ja ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, nochmal einen Pandemie-Geburtstag zu „feiern“.  Trotz allem darf die jährliche Geburtstagsstatistik aber nicht fehlen.

Direkt zu den diesjährigen Daten, hier die Verteilung:

Facebook und WhatsApp (und damit Facebook) dominieren weiter, bauen den Vorsprung sogar aus. In absoluten Zahlen stimmt das aber nicht, es sind in diesem Jahr wohl eher andere Kanäle weggebrochen, die Facebook/WhatsApp-Schiene läuft einfach pandemieunabhängig noch ganz gut durch.

Zum Zeitverlauf:

Die weiteren Beobachtungen in diesem Jahr:

  • Corona, was sonst. Generell glaube ich eine gewisse Gratulationsmüdigkeit auszumachen. Geht mir selbst ja auch so. Aber: Ein paar mehr persönliche Gratulationen an der Haustür im Vergleich zum letzten Jahr, da ging so etwas ja gar nicht.
  • Messanger: Auch nach der Anmeldewelle bei Signal etc. in den letzten Monaten hielten sich die Gratulationen über diese Kanäle in Grenzen. WhatsApp dominiert (in meinem Umfeld jedenfalls) weiter.
  •  Das kleine Email-Revival des letzten Jahres hat sich stabilisiert. Ich mag Email ja immer noch sehr gerne.
  • Der große Zoom-Peak aus dem letzten Jahr ist komplett wieder verschwunden. Wer hat auf sowas gerade auch noch Lust?

Auch in diesem Jahr gab es wieder eine spezielle Gratulationsart. Ich hatte ja schon Gratulieren per Senfbeutel, Gratulieren per Steppenläuferstrauch oder Keybase.io, per Flöte oder DNS-Eintrag, oder im letzten Jahr per echtem Telegramm oder als Beitrag zu meinem Happybirthday-Chor. In diesem Jahr hat sich ein alter Bekannter dieser Aufzählung hier wieder etwas Neues einfallen lassen: Gratulation per Überweisung! Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, daraus eine Tradition zu machen 😉

Danke jedenfalls für alle guten Wünsche! Und ich hoffe für uns alle, dass im nächsten Jahr „persönlich“ einen Peak haben wird.

Nachtrag: Es ging noch ein Brief und ein Gruß per LinkedIn ein. Werden nächstes Jahr in den korrigierten Grafiken mit berücksichtigt werden.

Wo ist Paul?

Gestern war so schönes Wetter, wir hatten Zeit und haben endlich die kostenlose Würzburg-Schnitzeljagd „Wo ist Paul?“ durchgespielt. Hatten wir schon lange vor, und wir waren wohl nicht die einzigen… An wirklich jeder Station haben wir andere Spieler getroffen, die mit dem Handy in der Hand versucht haben, die Rätsel zu lösen.

„Wo ist Paul?“ ist eine Art digitale Schnitzeljagd durch Würzburg. Man spielt eine fiktive Geschichte, in der man den verschollenen Ersti Paul durch das Lösen einiger Rätsel wiederfinden will:

Einige Erstis waren abends zusammen unterwegs, nach einigen Drinks war plötzlich ihr neugewonnener Freund Paul verschwunden. Trotz einigen Suchens haben sie ihn am Abend nicht mehr gefunden. Als er auch am nächsten Morgen noch nicht an sein Handy geht, beginnen sie sich Sorgen zu machen.

Die App beinhaltet die Rätsel, eine Karte und einen Chat, in dem im Lauf der Suche auch immer neue Nachrichten eintreffen. Alle Details findest du auf der Webseite zu dem Spiel unter https://wuerzburg-schnitzeljagd.de/.

Das Spiel hat schon Wellen geschlagen, es gab Berichte in der Mainpost, bei Würzburg erleben, bei Radio Gong, der Stadt Würzburg, im Frizz und auch ein schönes Interview bei tv Mainfranken. Freut mich für die EntwicklerInnen, weil ich die auch persönlich kenne. Schon nicht schlecht (<= fränkisches Lob), was sie da in ihrer Freizeit so auf die Beine gestellt haben. Entstanden ist das Spiel durch die Überlegung, wie die CityChurch Würzburg, zu der die EntwicklerInnen gehören, in der Corona-Zeit vor allem Erstsemestern den schwierigen Start in eine vielleicht neue Stadt etwas angenehmer gestalten könnte. Es gibt keine Erstsemesterveranstaltungen, keine Erstsemesterspielchen, man lernt seine Mitstudierenden kaum kennen etc. Und so hat man wenigstens die Möglichkeit, mit einer kleinen Gruppe Menschen die Stadt etwas besser kennenzulernen und dabei noch Spaß zu haben. Also Wegbier und WG-MitbewohnerIn einpacken und los!

PS: Die App gibt es hier für Android und iOS.

O du fröhliche

„O du fröhliche“ ist neben „Stille Nacht“ der Klassiker als letztes Lied in den Gottesdiensten an Heilig Abend. Zusammen Singen ist aus den bekannten Gründen ja immer noch nicht, daher habe ich mal wieder eine Art „virtuellen Chor“ organisiert. Diesmal allerdings recht anspruchslos, also eher gemeinsames Singen als Chor: Eine Vorlage mit Klavier und einer Stimme, zu der jeder einfach dazu singen und sich dabei filmen konnte. Die Idee: Wenn schon nicht gemeinsam gesungen werden kann, dann kann doch wenigstens jeder, der will, beim „O du fröhliche“ am Ende des Gottesdienstes dabei sein, egal, ob er oder sie singen kann oder nicht. Wie es sonst eben auch so wäre. Wenn genug Leute mitmachen, dann kommt es nicht mehr so sehr darauf an, wie gut und sauber die oder der Einzelne singt. Wer nicht singen wollte durfte auch ein Instrument nutzen oder sonst irgendwie kreativ werden. Das Ergebnis:

DANKE nochmal an alle Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker!

Falls du dich für das Technische interessierst: Es waren am Ende 58 Videos, die zu einem einzigen zusammengeschnitten werden wollten, und zwar nicht wie z.B. bei einem Urlaubsvideo hintereinander, sondern gleichzeitig. Aufgrund der Erfahrungen mit den anderen Sing-Videos dachte ich ja, dass das Schneiden und Rendern kein so großes Ding werden würde. Allerdings hat das meinen eigentlich sehr potenten Rechner doch an seine Grenzen gebracht. Ich hatte wirklich genug Zeit für’s Rendern eingeplant, damit das Video an Heiligabend gezeigt werden konnte. Dachte ich. Ich rechnete damit, das locker über Nacht rendern zu können, immerhin ging es um ein Video mit nicht mal drei Minuten. Am Ende waren es fast 21 Stunden Rendern unter Volllast auf allen 12 Kernen. Bei einem Abbruch oder einem Fehler hätte es für einen zweiten Versuch nicht gereicht, ich war daher einigermaßen erleichtert, als das Video final und einigermaßen brauchbar da lag. Vermutlich würde es helfen, die Einzelvideos im Vorfeld auf die Zielgröße zu rendern und dann erst ins finale Video einzubauen. Nächstes Mal dann, man lernt nicht aus…

Phoniebox: Der Koffer für den kleinen Mann

Menschen mit kleineren Kindern kennen sicherlich die Toniebox: Eine kleine Kiste, auf die kleine Kinder kleine Figuren stellen, worauf die Kiste dann Musik oder Hörspiele abspielt. Für Menschen mit Spaß am Basteln gibt es dazu ein alternatives Selbstbauprojekt, die sog. Phoniebox. Mein Freund Markus hat ein kleines Kind und Spaß am Basteln. Ich habe auch Spaß am basteln, also haben wir gebastelt. Das ist dabei herausgekommen:

Phoniebox kann sowohl lokal auf der Kiste gespeicherte Audiodateien abspielen, als auch Spotify (einzelne Songs, Playlisten, Alben, was auch immer). Hat die Box kein WLAN, dann spielt sie eben nur die lokalen Sachen ab, denn Spotify kann nur gestreamt werden.

Was jetzt noch kommt ist mehr eine Gedankensammlung und Dokumentation dessen, was wir gemacht haben als eine Anleitung, wie man den Koffer exakt nachbaut. Der eine oder andere brauchbare Hinweis ist aber vielleicht trotzdem dabei, und das meiste ist auf den ebenfalls verlinken Projektseiten ja bestens beschrieben.

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How Great Thou Art

Eine der schlimmsten Dinge, die man während der Corona-Zeit machen kann, ist bekanntlich gemeinsames Singen. Es ist jetzt nicht so, dass gemeinsames Singen etwas ist, was ich ständig tue, aber immerhin mache ich hin und wieder mit einer kleinen, aber feinen Band Musik, zu der dann im Rahmen von Gottesdiensten gesungen wird. Auch das findet im Moment nicht statt, und bei einer Bandbesprechung (Videokonferenz, wie sonst) kam mal wieder die „How Great Thou Art“-Version von Home Free auf den Tisch. Es entstand die Idee, diesen Song als virtuellen Chor zu versuchen. Also Leuten, die Freude am Singen, aber dafür im Moment keine Gelegenheit haben, genau eine solche zu geben.

Also haben wir uns die Noten besorgt, daraus für jede der 5 Stimmen eine Audiospur zum Mitsingen erzeugt und einfach Leute eingeladen, eine Spur (oder auch mehrere) einzureichen. Das Stück hat sich als nicht ganz trivial herausgestellt, im Verlauf des Projekts ist ein nicht unerheblicher Teil der SängerInnen wieder abgesprungen… Es ist auch ein riesiger Unterschied, eine Stimme in einem echten Chor oder sie alleine in eine Kamera zu singen, das hatte ich etwas unterschätzt. Im Chor hat man seine Stellen, an denen man sicher ist, bei anderen kann man sich an andere SängerInnen dran hängen. Einsätze, Aussprache, Längen, alles wird im Lauf der Zeit im Chor synchronisiert. All das fällt hier weg. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht, und mit dem Ergebnis bin ich doch auch ziemlich zufrieden(*):

Gezeigt wurde das Stück dann am letzten Sonntag im Rahmen des Gottesdienst-Livestreams, in dem ich auch sonst musikalisch beteiligt war, wenn auch nur am Rande.

Nochmal ein dickes DANKE an alle Sängerinnen und Sänger!

(*) Es war auch das erste Mal, dass ich so etwas in Ableton zu mischen versucht habe. Einiges gelernt, auch vom Junior, der da doch etwas weiter ist als ich…